Mutterzwist im Hause Habsburg
Mutterzwist im Hause Habsburg
304 Seiten, 11,5x18 cm
gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-99014-123-6
Die Hofburg in Wien. Untergangsstimmung. Trotz aller Gebete, Beschwörungen, quälender Empfängnis- und Gebärmaßnahmen gibt es keinen männlichen Erben im Erzhaus. Österreichs Zukunft liegt im Ungewissen. Von der dynastischen Bedrohung tief niedergedrückt, stirbt 1740 Karl VI., der letzte seines großen Geschlechtes.
Drei Frauen rücken ins Blickfeld: Elisabeth Christine (1691–1750), Karls Frau. Durch seinen Tod wird die geborene Welfin von der Rolle der regierenden Kaiserin in den Witwenstand herabgestuft. Maria Theresia (1717–1780), ihre älteste Tochter. Sie folgt ihrem Vater auf den Thron als erste und einzige weibliche Herrscherin des Hauses Habsburg. Maria Anna (1738–1789), die älteste Tochter Maria Theresias. Vom nachgeborenen Bruder bald als Thronerbin verdrängt, fu¨hrt die künstlerisch Begabte und naturwissenschaftlich Interessierte bis zum Tod der Mutter ein zurückgezogenes Leben am Wiener Hof.
In Lilo Tissens erzählendem Sachbuch geht es um die zentralen Fragen: Was bedeutete es damals, als Mädchen geboren zu werden? Wie gestaltete sich unter dem gemeinsamen Dach der Burg die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern?
In Selbstgesprächen, Dialogen, Briefen und Tagebüchern lässt die Autorin nach einfühlsamer Anverwandlung der Quellen die drei Generationen zu Wort kommen. Dabei wird deutlich, dass das Verhältnis der Frauen geprägt war von Dominanzstreben, Ehrgeiz, Eifersucht, Liebeswünschen und Lieblosigkeit. Mutterliebe oder Mutterzwist im Hause Habsburg?
Lilo Tissen Studium der Geschichte und Romanistik in Münster, Strassburg und Tübingen. Bis 2007 in diesen Fächern in der Erwachsenenbildung tätig. Danach hat sie längere Zeit in Wien gelebt, wo die Idee zu diesem Buch entstanden ist.